Das Bauvorhaben ging zurück auf Überlegungen mehrerer benachbarter Grundstückseigentümer zu Nutzung und Erscheinungsbild ihrer Grundstücke in zentraler Innenstadtlage Paderborns.
Informell wurde die Übereinkunft erzielt, im Rahmen eines Gesamtkonzepts jedes Grundstück einzeln in einer Weise zu bebauen, die die Entwicklungschancen des gesamten Gebietes wahrt.
Die Analyse der vorhandenen Bauten und der öffentlichen Räume gab den Maßstab für das Gesamtkonzept vor: enge Gassen mit platzartigen Aufweitungen. Dieses wichtige Merkmal sollte erhalten, aufgewertet und ergänzt werden. Das Netzwerk mittelalterlicher Gassen wurde mit der Rathauspassage durch die Neubebauung auf dem Grundstück Rosenstraße enger gewoben. Der schmale Durchgang, gesäumt von Einzelhandelsläden, gehobener Gastronomie, Büros und der Kinder-Bibliothek, führt hindurch unter dem ehemaligen Lagerhaus, das zu Fachräumen für das Gymnasium umgebaut wurde. Er quert das Verlagsgebäude, dessen Erdgeschoss zu Ladenräumen um den Innenhof umgebaut wurde, um in den Rathausplatz zu münden.
Die Verlagerung oberirdischer Stellplätze in eine neue grundstücksübergreifende Tiefgarage ermöglichte den Ausbau von Luftgeschossen zu Ladenräumen und den Neubau von Wohn- und Geschäftshäusern auf den einzelnen Grundstücken an der Alten Levermannschen Gasse und an der Jühengasse. Der architektonische Reiz der Rathauspassage liegt in der ausgewogenen Kombination von Alt- und Neubauten, überdachten und offenen, engen und weiten Wegen, kleinen Plätzen und Innenhöfen. Materialwahl und Architektursprache sind sorgsam aufeinander abgestimmt und vermitteln den Eindruck von zurückhaltender, zeitloser Eleganz.
Paderborn
Bauherr: privat
Fertigstellung: 1999
Nutzungseinheiten: 11 Wohnungen, 2 Läden, TG mit 6 KFZ-Stellplätzen